Samstag, 30. September 2023

Portable Magnetloop selbst gebaut

 

Begegnung mit einem Alpenbewohner auf der Lauchernalp

Gerade sind zwei wunderbare Drehkos in meinem Briefkasten gelandet. NOS - New Old Stock aus der Ukraine. Solche Teile regen die Fantasie an. Früher hätte man bei ihrem Anblick an den Bau eines Mittelwellenradios gedacht. Doch die Mittelwelle ist Geschichte. Die meisten Rundfunksender in Europa haben den Geist aufgegeben. Nur in einem kleinen Dorf am Rande des Mittelwellenbereichs gibt es noch Leben. Es beschränkt sich auf 7 Kilohertz und findet zwischen 472 und 479 kHz statt. Doch der Funkverkehr ist dort - wie könnte es heute anders sein - aufs Digitale beschränkt. Ach ja, beinahe hätte ich's vergessen: auch am oberen Ende der Mittelwelle gibt es noch Leben. Damit meine ich nicht das 160m Band, obwohl das streng genommen auch zur Mittelwelle gehört. Nein es sind die Piratenstationen bei 1600 kHz, deren knisternde Vintage-Musik in dunklen Winternächten zu hören ist.

Aber was könnte man sonst mit den beiden Prachtexemplaren mit je zwei 500pF Paketen anstellen?

Als Benutzer von Magnetloop Antennen fällt mir natürlich sofort eine derartiges Gebilde für den Portabelbetrieb ein. Die Luftdrehkos sind zwar nicht so stark im Nehmen wie Vakuumkondensatoren, doch für QRP sollte es reichen. Wenn man dann noch die Koppelschleife weglassen könnte, und mit einem einzigen Abstimmkästchen auskäme, stünde dem Betrieb in einer einsamen Alphütte keine Kuh mehr im Wege. 

Da ich ein Freund des geringsten Widerstandes bin und  keinen Gehirnschmalz verschwende, wenn nicht unbedingt nötig, habe ich mich auf die Suche gemacht. In der Tiefe der Matrix bin ich dann fündig geworden:

PD7MAA hat seine Magnetloop zur Travel Loop weiterentwickelt. Ein Kästchen mit zwei Drehkos und eine simple Schleife aus Koaxialkabel ist alles, was er braucht. Ein bestechendes Konzept. Aber es geht noch besser: 

G8ODE hat der Travel Loop eine Abstimmanzeige verpasst. Damit kommen auch einfache Transceiver ohne SWR-Anzeige mit der Antenne klar. Seine Bauanleitung kommt ganz ohne Schema aus. Er hat den Aufbau so klar und einfach dargestellt, wie man früher die Verdrahtung eines Mittelwellenradios gezeichnet hat.

Jetzt fehlt mir nur noch das passende Gehäuse für dieses Projekt. Aber das wird sich auch noch finden lassen.


1 Kommentar:

  1. Eine Loopantenne für Portabel, zwei Welten prallen aufeinander! :-)
    Mir wäre es viel zu groß, eine Magloopschleife plus das Abstimmkästchen und Funkgerät mit mir herumtragen zu müssen. Eine einfache Drahtantenne passt in die Hosentasche und ist je nach Länge und Ausführung auf allen Bändern in Resonanz. Aber ich bewundere dennoch immer wieder, wie du dieses Antennenkonzept ausnutzt und verbesserst.
    Meine Erfahrung mit Loop ist begrenzt und mich hat die ewige Nachstimmerei genervt. Und alles auf Automatisch auszubauen, war mir zu teuer, weil ich der Regeltechnik nicht so bewandert bin. Wenn du fertig bist, wirst du uns sicher Bilder zeigen! Viel Erfolg!

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