ARDF ist ein seriöser Sport, der nach strengen Regeln gespielt wird und an die Teilnehmer hohe Anforderungen an das fachliche Können und die persönliche Fitness stellt.
Funkamateure kennen ARDF auch unter dem Begriff "Fuchsjagd". Gejagt wird mit einem Peilempfänger und der Fuchs ist ein versteckter Sender. Fuchsjagden werden vor allem im 2m und 80m Band veranstaltet. Aber auch andere Bänder haben ihren besonderen "Charme". Zum Beispiel das 10m oder das 160m Band, wie ich aus Erfahrung weiss.
Allerdings bin ich kein richtiger Fuchsjäger. Dazu fehlt mir der sportliche Ehrgeiz. Doch Spass habe ich immer, wenn es um eine Plausch-Fuchsjagd geht, wo nur eine einzige Regel gilt: "Du musst den Fuchs finden!"
Kürzlich habe ich für einen Funkfreund eine kleine Fuchsjagd hier im Alpental organisiert. Notabene: nur für einen einzigen Teilnehmer. Natürlich war das Versteck des Fuchses zugleich auch unser Grillplatz im Wald. Andy und seine Barbara mussten diesen Grillplatz finden, um mit uns Cervelats zu grillen. Wusstet ihr übrigens, dass wir hier in der Schweiz "grillieren" und nicht grillen sagen? Komisch, nicht? Aber wir sagen auch "parkieren" und nicht parken. Doch zurück zu der Fuchsjagd:
Einziger Anhaltspunkt war der Ausgangspunkt: das Touristendorf Charmey. Der 80m Sender war mit einem halben Watt und einer 10m Vertikal mit Dachlast stark genug, um seine Bodenwelle über mehrere Kilometer Distanz zu verbreiten. Für eine erste Annäherung brauchten Andy und Barbara daher das Auto. Die letzten paar 100m mussten aber zu Fuss zurückgelegt werden. Da Andy ein erfahrener Fuchsjäger ist, traf er rechtzeitig zum Grillen am Mittag ein.
Nun möchten auch meine Bekannten, die sich bisher kaum für Amateurfunk interessierten, wissen wie das mit dem Peilen geht. Das Schöne an der Fuchsjagd ist ja, dass es zwar eine Funklizenz zum Betrieb des Senders braucht, aber jedermann mit einem Empfänger peilen darf. So werde ich denn wohl bald eine weitere Fuchsjagd organisieren dürfen. Nun bin ich am Zusammenbau von ein paar Peiler-Bausätzen aus China.
Für Newcomer und Laien: Bei Fuchsjagden setzt man auf die Bodenwelle. Die Raumwelle spielt keine Rolle und wäre nur störend. Doch tagsüber ist im Sommer die Tagesdämpfung (D-Schicht) so hoch, dass der Fuchs nicht über die Ionosphäre weite Strecken überbrücken kann. Um eine starke Bodenwelle zu erzielen, muss der Sender aber eine Vertikalantenne speisen. In meinem Fall mit ca. einem halben Watt. Jenseits meines Alpentals war er deshalb nicht mehr hörbar.
Gepeilt wird mit der Nullstelle der Antenne. Davon gibt es zwei in Längsrichtung der Ferritantenne. Du weisst also zu Beginn nicht, ob der Fuchs hinter oder vor dir liegt. Mit einem Knopfdruck lässt sich deshalb beim Peilempfänger eine kleine Vertikalantenne zuschalten. Das Richtdiagramm wird damit zu einer Kardioide mit einem eindeutigen Maximum. Für diese Seitenbestimmung wird also nicht mehr auf minimales Signal gepeilt, sondern auf ein Signalmaximum 90 Grad zur Längsrichtung der Ferritantenne. Wenn man dem Fuchs näher kommt und das Signal stärker wird, reduziert man den Pegel des Empfängers mit dem dafür vorgesehenen Drehregler.
Über Peilempfänger habe ich bereits mehrfach geschrieben und verzichte daher auf die Beschreibung der China-Bausätze, die ich z.Z. zusammenbaue:
- Auf Pirsch in kalten Gefilden
- Ein 80m Peiler mit Lautsprecher und S-Meter
Noch ein Wort zum Sender: Auch die kann man aus China bestellen. Aber für das Plausch-Peilen gibt es eine bessere Möglichkeit: Man baut sich einen Ultimate 3S von QRP-Labs. Der ist günstig und noch für andere Zwecke und Bänder brauchbar.
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