Samstag, 23. Dezember 2023

Norcal 40

 


Der Norcal 40 war ein QRP-Transceiver Projekt des Northern California QRP Clubs im Jahr 1993. Ein Bausatz für einen CW-Transceiver für das 40m Band. Dieser 30 Jahre alte Bausatz ist eine Legende bei den QRP-Fans. Er wurde mehrfach überarbeitet, doch das Prinzip blieb immer das gleiche: Ein Einfachsuper mit einer ZF von 4.915 MHz und einem Sender mit 2W Ausgangsleistung. Der Empfänger verfügte über einen analogen VFO, eine AGC und einen RIT. Er hatte keinen Mikroprozessor und demzufolge auch keine Software. Er war ein pures Hardware-Gerät. Trotzdem war der Empfänger trennscharf und empfindlich und die Frequenzdrift genügt auch noch heutigen Anforderungen. Der Transceiver konnte mit 10 bis 15 Volt gespeist werden und der Empfänger brauchte lächerliche 15mA Strom. Der Sender hatte einen ausgezeichneten Wirkungsgrad und begnügte sich mit ca. 200mA.

Hier gehts zum Manual der ursprünglichen Version

Und hier zur überarbeiteten Version Norcal 40A aus dem Jahr 1995

Sein Entwickler war übrigens N7KR Wayne Burdick. Ja, genau! Derselbe Wayne der Elecraft gründete. Wayne hat bei Elecraft die Transceiver K1/K2/K3/K4/KX1/KX2/KX3 entwickelt und ist auch heute noch der CTO (Chief Technical Officer) von Elecraft.

Kein Wunder ist der Norcal 40 zu einer Legende in QRP-Kreisen geworden und kann immer noch mit den heutigen QRP-Geräten und Bausätzen mithalten. Alles was die heutigen Geräte vom Norcal 40 unterscheidet liegt in der Software. Und das meiste davon sind "Bells and Whistles" aber nicht essentiell für den QRP-Betrieb. 

Nun hat NM0S von Wayne die Erlaubnis erhalten, den Norcal neu aufzulegen. Der Bausatz heisst nun NORCAL 40B und wird von NM0S Electronics u.a. auch über Ebay vertrieben. Hier geht es zu der Seite von NM0S Electronics. 

Ich bin nicht nur ein QRP-Fan, ich liebe auch die Schaltung des Norcal 40 und baue meine QRP-Transceiver grundsätzlich nach diesem Prinzip auf. Nicht als Bausatz, sonder in meinem chaotischen Freestyle. Im Bild oben ist ein Prototyp für das 80 und 40m Band zu sehen. Diese Schaltung enthält viele Modifikationen. Unter anderem ein S-Meter und eine kräftigere Endstufe mit 6 bis 8 Watt, die praktisch unkaputtbar ist. Auch die AGC und die Tastschaltung wurde verbessert. Der VFO hat anstelle einer Kapazitätsdiode einen Drehkondensator, der zusammen mit seinem Planetengetriebe mehr Platz beansprucht, aber die Frequenzdrift nochmals wesentlich verbessert. Die Skala ist natürlich analog und keine stromfressende Digitalanzeige.

Alle Bauteile stammen aus meinem Fundus, der den Umzug in das Alpental überlebt hat. Doch die IC's und Transistoren kann man auch heute noch alle kaufen. Die Mischer NE612 und der NF-Verstärker LM386 sogar aus neuer Produktion. Allerdings im SMD-Gehäuse SOP8.  


Dienstag, 12. Dezember 2023

Minimum und Maximum

 


Die Sonne wird zusehends unruhiger. Wir nähern uns dem nächsten Sonnenflecken-Maximum. Vorausgesagt wird es für das Jahr 2025. Oben im Video ist als Vergleich der Zustand unseres Sterns im Minimum und Maximum zu sehen.

Nach 2025 geht es dann wieder bergab. Bis dahin gilt es, von den guten Bedingungen auf den hochfrequenten Kurzwellen-Bändern zu profitieren. Insbesondere vom 10m und 12m  Band. Die Webseite von DR2W bietet meines Erachtens den perfekten Überblick über die aktuellen Funkbedingungen-Bedingungen von Zentral-Europa aus.  

Wo wir aktuell im Sonnenfleckenzyklus stehen und wie die Reise voraussichtlich weitergehen wird, kann man auf dieser Webseite beobachten

Leider bringt das Sonnenflecken-Maximum auch eine erhöhte Gefahr von Sonnenstürmen. Normalerweise beeinträchtigen diese nur den Funkverkehr, die Genauigkeit des GPS und können die Zugvögel von ihrer Route abbringen. Im schlimmsten Fall kann ein Megasturm unsere Elektrizitätsversorgung und das Internet lahmlegen. Wer Sonnenstürme im Auge behalten möchte, ist auf dieser Seite am richtigen Ort. 

Zum Schluss noch ein Jahrhunderte altes Rätsel, das die Wissenschaft endlich gelöst hat: Wisst ihr was Prinz Ruperts Tropfen sind? Auch unter dem Namen Bologneser Tränen bekannt?

Es handelt sich dabei um einen fast unkaputtbaren Glastropfen. Es ist unmöglich, dieses Glastropfen mit einem Hammer zu zerschlagen und es braucht eine starke hydraulische Presse mit mehreren Tonnen um ihn zu zerquetschen. Nicht einmal ein Gewehrschuss kann ihn zerstören. Dieser Glastropfen ist eines der härtesten Objekte auf der Welt. Härter als Titan. Trotzdem hat er eine Schwachstelle. An seinem Ende befindet sich ein seidendünner Faden. Bricht man diesen ab, zerfällt Ruperts Träne blitzartig zu Staub:

Hier wird das Geheimnis gelüftet

Und das folgende Video demonstriert die Robustheit des Tropfens:


Prinz Ruperts Träne ist wie unser Leben auf diesem verrückten Planeten: es hängt an einem seidenen Faden.