Der Norcal 40 war ein QRP-Transceiver Projekt des Northern California QRP Clubs im Jahr 1993. Ein Bausatz für einen CW-Transceiver für das 40m Band. Dieser 30 Jahre alte Bausatz ist eine Legende bei den QRP-Fans. Er wurde mehrfach überarbeitet, doch das Prinzip blieb immer das gleiche: Ein Einfachsuper mit einer ZF von 4.915 MHz und einem Sender mit 2W Ausgangsleistung. Der Empfänger verfügte über einen analogen VFO, eine AGC und einen RIT. Er hatte keinen Mikroprozessor und demzufolge auch keine Software. Er war ein pures Hardware-Gerät. Trotzdem war der Empfänger trennscharf und empfindlich und die Frequenzdrift genügt auch noch heutigen Anforderungen. Der Transceiver konnte mit 10 bis 15 Volt gespeist werden und der Empfänger brauchte lächerliche 15mA Strom. Der Sender hatte einen ausgezeichneten Wirkungsgrad und begnügte sich mit ca. 200mA.
Hier gehts zum Manual der ursprünglichen Version
Und hier zur überarbeiteten Version Norcal 40A aus dem Jahr 1995
Sein Entwickler war übrigens N7KR Wayne Burdick. Ja, genau! Derselbe Wayne der Elecraft gründete. Wayne hat bei Elecraft die Transceiver K1/K2/K3/K4/KX1/KX2/KX3 entwickelt und ist auch heute noch der CTO (Chief Technical Officer) von Elecraft.
Kein Wunder ist der Norcal 40 zu einer Legende in QRP-Kreisen geworden und kann immer noch mit den heutigen QRP-Geräten und Bausätzen mithalten. Alles was die heutigen Geräte vom Norcal 40 unterscheidet liegt in der Software. Und das meiste davon sind "Bells and Whistles" aber nicht essentiell für den QRP-Betrieb.
Nun hat NM0S von Wayne die Erlaubnis erhalten, den Norcal neu aufzulegen. Der Bausatz heisst nun NORCAL 40B und wird von NM0S Electronics u.a. auch über Ebay vertrieben. Hier geht es zu der Seite von NM0S Electronics.
Ich bin nicht nur ein QRP-Fan, ich liebe auch die Schaltung des Norcal 40 und baue meine QRP-Transceiver grundsätzlich nach diesem Prinzip auf. Nicht als Bausatz, sonder in meinem chaotischen Freestyle. Im Bild oben ist ein Prototyp für das 80 und 40m Band zu sehen. Diese Schaltung enthält viele Modifikationen. Unter anderem ein S-Meter und eine kräftigere Endstufe mit 6 bis 8 Watt, die praktisch unkaputtbar ist. Auch die AGC und die Tastschaltung wurde verbessert. Der VFO hat anstelle einer Kapazitätsdiode einen Drehkondensator, der zusammen mit seinem Planetengetriebe mehr Platz beansprucht, aber die Frequenzdrift nochmals wesentlich verbessert. Die Skala ist natürlich analog und keine stromfressende Digitalanzeige.
Alle Bauteile stammen aus meinem Fundus, der den Umzug in das Alpental überlebt hat. Doch die IC's und Transistoren kann man auch heute noch alle kaufen. Die Mischer NE612 und der NF-Verstärker LM386 sogar aus neuer Produktion. Allerdings im SMD-Gehäuse SOP8.
Frohe Weihnachten an alle funkbegeisterten Menschen da draußen 😊
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