Begegnung auf meinem Morgenspaziergang: Alphornkonzert und Fahnenschwinger. Der Vogel auf der Greyerzer Fahne ist übrigens ein weisser Kranich
Ich wohne zwar im französischsprachigen Teil der Schweiz, doch meine Muttersprache ist das Schweizerdeutsch. Gemäss den Sprachforschern zwar nur ein Dialekt, aber trotzdem für Hochdeutsch Sprechende eine ziemliche Herausforderung. Ein beliebter Test, ein Schibboleth für Schweizerdeutsch Kenntnisse ist das Wort Chuchichäschtli. Die Chuchi ist die Küche und ein Chäschtli ist ein kleiner Schrank.
Dass es auch Chäschtlifunker gibt, wusste ich lange Zeit nicht. Dabei war einer meiner frühen Funkfreunde ein Chäschtlifunker. Damals funkte ich noch unter meinem UKW-Rufzeichen HB9MBS und das Rufzeichen meines Funkpartners Albert war damals HB9MCF (später HB9BCF sk). Die Kurzwelle war uns UKW-Amateuren verwehrt, denn für die KW-Lizenz musste man eine Morseprüfung mit Tempo 60 BpM bestehen. Es gab nicht viele von uns und unsere Geräte waren oft noch selbst gebaut. Ende der 60er Jahre spielte sich der Sprechfunk im 2m Band noch in AM ab. So wie das heute noch im Flugfunk der Fall ist. Erst in den 70er Jahren kam auch im 2m Band SSB auf und bald darauf eroberte auch FM und damit der Relaisfunk das Band.
Doch zurück zum Chäschtlifunker: Dass Albert ein ehemaliger Chäschtlifunker war, erfuhr ich erst viel später, nachdem wir beide schon längst die Morseprüfung nachgeholt hatten. Denn der zweite Weltkrieg war damals noch nicht so weit weg, dass man über seine Geheimnisse plaudern konnte.
Doch wie wurde man zum Chäschtlifunker und was war ihre Mission?
Nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegs bekamen einige pensionierte Telegrafisten und an Funk interessierte Schweizer Bürger Besuch von einem Unbekannten. Der Mann im schwarzen Ledermantel stellte sich als Major Hagen von der Schweizer Armee vor. Er suche Mitarbeiter für einen speziellen Einsatz im Dienste der Landesverteidigung. Doch erst nach eingehender Überprüfung der Kandidaten ließ der Major die Katze aus dem Sack: Im Wohnhaus der Auserwählten sollte eine getarnte Antenne installiert werden und sie sollten ein Funkgerät erhalten, das erst bei einer Besetzung der Schweiz zum Einsatz käme: Ein Chäschtli eben, gefüllt mit ein paar Röhren, Spulen, Kondensatoren und Widerständen.
Hallo Anton
AntwortenLöschenIch habe selbst schon aktive getunte Loopantennen im Haus ausprobiert. Allerdings nur für Empfang. Absolut verblüffend wie gut der Empfang damit funktioniert. Eine zum Senden im Haus, da hätte ich bei 100W wegen dem extrem starken Magnetfeld etwas Bedenken wegen EMV Problemen. Mir ist schon mit 100W und einem Dipol über dem Dach auf 40m zweimal die Elektronik in einer Kaffemaschine ausgefallen. Gemerkt, dass es wegen der HF Einstrahlung vom Dipol war, habe ich es erst beim zweiten Mal. Der Dipol koppelt natürlich in die Elektroinstallation im Haus. Das kann schon fatal sein.
73 Erhard HB9CIZ