Mittwoch, 10. Januar 2024

Eine Ferritantenne für Längstwellen

 

Wolkentraumstadt. Ein Bild, das mir eine KI nach meinen Angaben erstellt hat.
Die Frage ist:Wer ist nun der Künstler und wer der Besitzer?


Der Alexandersson Sender in Grimeton wird bald 100 Jahre alt. Da werden sicher Spezial-Events auf dem Programm stehen und auch einige Sendungen auf 17.2 kHz.

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, eine neue Antenne für den Empfang von SAQ zu bauen. Und da ich schon mal dabei war, habe ich diese Ferritantenne für den ganzen Längstwellenbereich abstimmbar gemacht. 

Ihr wisst ja sicher, wie das mit den Frequenzbereichen gehandhabt wird. Sie erstrecken sich immer über eine Dekade:

Kurzwelle von 3 bis 30MHz

Mittelwelle von 300 kHz bis 3 MHz

Langwelle von 30 bis 300 kHz 

Und die Längstwelle wo Grimeton zuhause ist von 3 bis 30 kHz.

Ich dachte mir, es wäre sicher interessant, zu hören, wer sonst noch in diesem Bereich wohnt. Wie bei meiner bisherigen Grimeton-Empfangsantennen, habe ich wieder auf eine resonante Ferritantenne gesetzt. Und da bei der letzten SAQ-Sendung das Signal recht schwach war, soll die neue Antenne mehr Wellen aus dem Aether einfangen können.

So eine Ferritantenne wirkt ja wie ein Staubsauger für die Magnetlinien der elektromagnetischen Wellen. Der Stab zieht sie quasi an und leitet viel mehr von ihnen durch seine Spule als wenn diese stablos wäre.

Um den "Rohr" dieses Staub- bzw. Magnetlinien- Saugers zu vergrößern, habe ich nicht nur einen Ferritstab benutzt, sondern ein Bündel mit 5 Stück. Das heisst alle alten Ferritstäbe, die ich während meiner Bastelkarriere aus alten Radios gesammelt habe und die meinen Umzug ins Alpental überlebten.

Damit wurde natürlich auch die Spule grösser und ich habe für sie die Hälfte meines Vorrats an 0.2mm Cu-Lackdraht aufgebraucht. Etwa 800 Windungen waren nötig, bis ich eine Induktivität von 60mH erreichte. 



Als Abstimmkondensator wurde ein Rundfunk-Drehko parallel hinzugeschaltet. All seine Sektoren brachten zusammen etwa 1300 pF "auf die Wage". Etwas zu wenig, um bei 17,2 kHz Resonanz zu erreichen, wie ihr hier ausrechnen könnt.

Doch das ist kein Problem. Man kann ja nach Belieben zusätzliche Fixkondensatoren hinzuschalten.  Genau das habe ich getan. Und da ich nicht nur 17.2 KHz sondern den ganzen Bereich der Längstwellen empfangen wollte, musste ich eine ganze Batterie von Zusatzkondensatoren hinzuschalten.

Mehr als vierzig Festkondensatoren mit einem riesigen Monster-Drehschalter zu schalten, kam natürlich nicht in Frage. Monster gibt es in meinem Fundus nur wenige und schon gar nicht in Wellenschalter-Form. 

Daher habe ich für die Längstwellen-Antenne einen binären Kondensator gebaut. Also ganz entgegen meiner Gewohnheit etwas Digitales. Doch digitale Apparate steuert man in der Regel mit einem Mikroprozessor, wie wir wissen. Das wäre etwas zuviel gewesen für dieses Sonntagnachmittag-Projekt.

Doch da habe ich mich daran erinnert, dass ich ja einen Prozessor in meinem Hirnkasten habe. Und die Software auch gleich dazu. Obschon beide in den letzten Jahrzehnten etwas gelitten haben.

Mit dem binären Kondensator schalte ich per Kippschalter 5 Werte hinzu: 1nF, 2nF, 4nF, 8nF, 16nF. Damit kann ich jeden beliebigen Wert in 1nF-Schritten zwischen 0 und 31 nF parallel zum Abstimm-Drehko schalten, und mit diesem den Bereich von ca. 3.5 kHz bis etwa 45 kHz abstimmen. 

Als Impedanzwandler und Verstärker habe ich die gleiche Schaltung benutzt wie bei meiner Ferritantenne, die ich hier beschrieben habe. 


 Die Antenne ist sehr empfindlich und liefert wesentlich stärkere Signale als meine bisherige Ferritantenne. Sie ist auch extrem Trennscharf (hohe Kreisgüte). "But the proof of the pudding is in the eating". Erst bei der nächsten SAQ-Sendung werde ich wirklich hören, was die Neue bringt. Ob nur mehr Noise oder ein stärkeres SAQ-Signal. Bis dann erholt sich das neue Teil in meinem Schrank von der Hitze des Lötens und der Ungemach des Klebens.

1 Kommentar:

  1. Die bisherigen MUS Operators sind alt (>80) und müde geworden. Aber der HTC berät zur Zeit über das wie weiter. 73 Guido, HB9BQB

    AntwortenLöschen