Mittwoch, 24. Mai 2023

Endlich! QMX von QRP Labs

Foto: Dent du Bourgo 1909m SOTA HB/FR-024

Viele meiner Funkkollegen haben sich in der letzten Zeit einen uSDX gekauft. Entweder das Original oder einen der unzähligen chinesischen Kopien. Auch ich hatte mal so ein Teil versuchsweise an der Antenne, doch meine Begeisterung hält sich in Grenzen. "Work in Progress", würde ich sagen. 

Der uSDX oder (tr)uSDX, wie das Original genannt wird, ist eine Weiterentwicklung des QCX Transceivers von QRP Labs. PE1NNZ und DL1MAN haben dieses Gerät von Hans Summers weiterentwickelt und daraus einen Mehrband-Transceiver gemacht, der neben CW und Digital auch SSB kann. Ihr Ziel dabei: Möglichst wenig Hardware. Was irgendwie möglich war, wurde mit Software realisiert.

Beide Geräte-Linien, QCX und uSDX, bekommt man als Bausatz oder fertig aufgebaut. 

Hans Summers von QRP Labs hat in der Zwischenzeit seinen QCX ebenfalls weiterentwickelt. zuerst zum QCX+, dann zum QCX Mini und schliesslich zum QDX, einem Mehrbandtransceiver für die digitalen Betriebsarten. 

Hans hat nun mit dem QMX einen neuen Bausatz entwickelt, auf den viele QRP Fans schon seit Jahren gewartet haben. Einen Mehrbandtransceiver für CW und Digital. Denn die QCX-Serie hatte nur Einbandtransceiver im Programm und der QMD konnte zwar mehrere Bänder aber nur Digital und kein CW.

Der neue QMX deckt die Bänder 80, 60, 40, 30 und 20m ab, ist winzig klein und leistet 5 Watt, wahlweise als 9V oder 12V Gerät. 

Er kann CW- und FSK-Digi-Betrieb machen (FT-8 und andere WSJT-X Betriebsarten) aber kein SSB und PSK31.
Alles was der QCX-Mini kann, hat er auch: VFO A/B/Split, RIT, Nachrichten- und Frequenzspeicher, Bake, Keyer usw. 
Zusätzlich hat er eine eingebaute SWR-Brücke, sodass man beim Portabelbetrieb nicht noch ein Stehwellenmessgerät mitschleppen muss. Ein grosser Pluspunkt.
Das winzige Gerätchen verfügt über eine eigene 24-bit 48 kbps USB-Soundkarte und lässt sich
über einen USB-COM-Anschluss über CAT-Steuerung kontrollieren.

Der Empfänger braucht nur 80mA, der Sender 1,0-1,1A für 5W Ausgang mit 9V. (ca. 0,7A für 5W mit 12V Versorgung). Das Gerätchen läuft also mit drei 18650er Li-Ion Akkus (nicht eingebaut). Der tiefe Stromverbrauch ist dem Einsatz von Schaltreglern (DC/DC-Konverter) zu verdanken.

Im Gegensatz zum uSDX hat er einen Volumenregler und das Gehäuse ist nicht ein gruseliger 3D-Druck in Sträflings-Orange sondern ein stranggepresstes Alu-Teil. Der kompakte Aufbau des Gerätes ist eine Augenweide, wie man auf den Bildern auf der Webseite von QRP Labs sehen kann. 

Möchte man den QMX nicht selbst bauen (die SMD-Teile sind schon eingelötet), sondern als fertiges Produkt, ist Geduld angesagt. Hans Summers Gerätebauer schaffen nur ca. 25 Stück pro Monat.

Die Nachfrage nach dem Teil wird wohl ziemlich hoch sein. Auch für mich ist es ein Traum-Bausatz. Doch wer nicht CW kann, FT-8 nicht mag und auf dem SOTA-Berg lieber SSB macht, wird auch weiterhin auf den uSDX setzen, entweder auf das Original oder einen Chinesen-Klon.

Der QMX verfügt über einen neuen Mikroprozessor, der den in den QCX und uSDX verwendeten Prozessoren in jeder Hinsicht weit überlegen ist: 168MHz 32-bit ARM Cortex M4 DSP (im Vergleich zum 20MHz 8-bit AVR im uSDX); 512K Flash (im Vergleich zu 32K); 128K RAM (im Vergleich zu 2K) Das hat Potential für zukünftige Erweiterungen. Noch hat Hans nichts versprochen, aber ich bin überzeugt, dass sich damit auch ein gutes SSB Signal machen lässt. Das ist "nur" eine Frage des Programmcodes, der noch geschrieben werden muss.

Was mich betrifft: ich habe bisher gute Erfahrungen mit den Bausätzen von QRP Labs gemacht und freue mich darauf, auch den QMX zu bauen.

Was die Bandwahl anbelangt, bin ich zufrieden. Beim Portabelbetrieb möchte ich vor allem NVIS und Kontinental QSO machen. DX auf den höheren Bändern ist zurzeit zwar attraktiv, doch in einigen Jahren geht der Sonnenzyklus wieder einem Minimum entgegen. Und für den hoffentlich nie benötigten Notfunk stehen sowieso die Bänder 80, 60 und 40m im Vordergrund.

Ob du zu den Early Birds gehören willst, musst du dir gut überlegen. Wie bei solchen Produkten üblich, wird das Gerät beim Kunden fertig entwickelt. Der Entwickler schreibt dazu in einem Forum (aus dem Englischen übersetzt):

 "Ich rechne mit häufigen Updates in den kommenden Wochen und Monaten, um den Transceiver zu verfeinern und neue spannende Funktionen zu implementieren. Die Firmware-Aktualisierung erfolgt nach dem gleichen Mechanismus wie beim QDX: Das Funkgerät erscheint als USB-Flash-Laufwerk, und man kopiert die neue Firmware-Datei hinein, die man von der QRP Labs-Website heruntergeladen hat."

   

2 Kommentare:

  1. Hoi Anton

    Ich weiss nicht, ob das beim QMX etwas mit SSB wird. Wenn mich beim Betrachten des Schaltplans nicht alles täuscht, ist der TX-Teil kein QSE. Die Signalerzeugung stammt von einem einzigen Signal vom SI5351, CLK2 hier, welches mit Logikgatter 180° phasenverschoben wird, um damit die push-pull PA zu speisen.
    Da seh ich hardware-bedingt keine Chance auf SSB-TX.

    Aber ich lass mich gerne eines Besseren belehren, falls ich mich mit meiner Interpretation täusche.

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    1. Ich hab mir von der HAMVENTION diesen QMX-Bausatz mitgebracht. Definitiv ist SSB für "bald" vorgesehen und eine Electret-Microfonkapsel liegt schon dem Kit bei, die Bauanleitung (Seite 52) ist dementsprechend "upgedatet", fehlt nur noch das Softwareupdate. Aufzulöten aus das obere kleine Board, das die beiden Hauptregler trägt. Allerdings komme ich vorerst aus persönlichen Gründen nicht zum Aufbau, mein Schwager hat aber auch eins erworben und ist schon ziemlich weit mit dem Aufbau.
      73 aus Verona Wolfman DF5KC / IU3QKV

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