Bild: Koaxialkabel, wie sie einige Selbstbauer Für Magnetloop Antennen einsetzen.
Magnetloop Antennen, auch STL* genannt, werden von den meisten Funkamateuren als Notnagel gesehen. Als letzte Lösung, wenn keine andere Antenne gebaut werden kann. Ihre Nachteile schrecken viele von dieser Antenne ab: Sie sind extrem schmalbandig und müssen schon bei einigen kHz QSY nachgestimmt werden. Die Käuflichen sind teuer und oft nur für QRP Leistungen brauchbar. Für kommerzielle Exemplare, die 100W oder mehr vertragen, bezahlt man so viel wie für einen guten KW-Transceiver.
Über die Effizienz von Magnetloop Antennen ist man sich nicht einig. Auch unter den Benutzern dieser Antennen nicht. Kein Wunder, denn die Berechnungsprogramme die man im Web findet, bescheinigen den Magnetloop Antennen nur eine bescheidene Effizienz. Hier eine kleine Auswahl solcher Online-Programme zur Berechnung von Magnetloop Antennen:
Ein einfaches Tool für oktagonale Loops:
https://www.66pacific.com/calculators/small-transmitting-loop-antenna-calculator.aspx
Ein Berechnungstool der Magnetloop Pioniere Oldřich Burger OK2ER und Marek Dvorský OK2KQM
https://comtech.vsb.cz/mlacalc/
Ein Programm der Technischen Hochschule Stralsund:
https://www.dl0hst.de/magnetlooprechner.htm
Eine Berechnung mit sehr schöne grafische Darstellung von VK3CPU
https://miguelvaca.github.io/vk3cpu/magloop.html
Ein Tool, das die gemessene Bandbreite zur Berechnung heranzieht:
https://owenduffy.net/calc/SmallTransmittingLoopBw2Gain.htm
Alle diese Programme benutzen meist die gleichen Formeln, die aus den maxwellschen Gleichungen abgeleitet wurden und wie man sie in den meisten Büchern über Antennentechnik finden kann. Abweichungen zwischen den Programmen sind auf abweichende Annahmen zu den zusätzlichen Verlusten zurückzuführen, die nicht berechnet, sonder bloß geschätzt werden können.
Diese gängigen Formeln habe ich hier in einem früheren Blog aufgeführt.
Einige zweifeln an diesen Formeln, denn nicht selten stellt ein Benutzer von Magnetloop Antennen fest, dass seine Antenne besser funktioniert als die verschiedenen Berechnungsprogramme zeigen. So kommt der eine oder andere ins Zweifeln und fragt sich, ob die verwendeten Formeln stimmen. Bisher gelang es jedoch keinem, die allgemein verwendeten Formeln zu widerlegen.
Im oben verlinkten Blogeintrag habe ich denn auch erklärt, wieso ich glaube - ebenso wie Matt, KK5IJ - einen Grund entdeckt zu haben, dass Magnetloop Antennen 3dB besser sind, als die Berechnungsprogramme zeigen.
3dB sind nicht viel und im praktischen Funkverkehr nimmt man sie kaum wahr. Das ist auf der anderen Seite auch der Grund, dass oft eine Magnetloop Antenne als gleichwertig zum Dipol gesehen wird, auch wenn der Loop tatsächlich nur 50% Effizienz hat und die Hälfte der Leistung verloren geht.
Wer von seiner Magnetloop enttäuscht ist, betreibt sie oft an einem ungünstigen Ort. Zum Beispiel inmitten eines Gebäudes. Wobei die Magnetloop Antenne dort noch eine wesentlich bessere Lösung ist, als die meisten anderen Antennen. Sie ist weniger empfindlich auf elektrische Störungen und das Magnetfeld, das im Nahfeld dominiert, durchdringt die meisten Materialen besser als das elektrische Feld.
Voraussetzung für den Erfolg einer magnetischen Antenne ist aber ein Aufbau nach allen Regeln der Kunst, wie sie Ciro Mazzoni bei seinen Loop Antennen konsequent anwendet.
* Small Transmitting Loop
Hallo Anton,
AntwortenLöschendas große Hemmniss ist der sehr gute mechanische und elektrische Aufbau der Magentic Loop. Vieles davon ist für einen handwerklich Begabten kein Problem, aber man muss ganz genau wissen, an welchen Stellen ich überproportional viel Aufwand trieben muss, um nicht enttäuscht zu werden.
Allerdings stört mich am meisten, dass man wegen der Schmalbandigkeit kaum vernünftig mal "übers Band" drehen kann. Dafür gibt es tolle kommerzielle Controller, die parallel sauber mit abstimmen, aber auch nur für teures Geld! Und selber machen können die Wenigsten. Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum die Magnetic Loop eher ein seltenes Dasein fristet.
Gruß Stefan, DL8SFZ