Glänzendes Aluminium, Gittermasten, weisse VHF-Stängel: sie alle stechen ins Auge. Man kann sie kaum übersehen. Des Funkers Auge freut sich darüber, doch des Nachbars Auge oft weniger. Sieht er eine Antenne, entdeckt er plötzlich seinen Hang zur Ästhetik. Oder er bekommt Kopfschmerzen von dem Anblick. Da brauchts keine EM-Strahlung dazu.
Darum tut man gut daran, seine Antennen möglichst undercover zu halten, sie zu tarnen.
Das habe ich nun auch mit meiner neuen 5 Element Yagi getan, die ich nach der Vorlage von DG7YBN gebaut habe. Ich habe sie schwarz gestrichen. Mit Acryllack vom Baumarkt. Schwarz seidenmatt. Diese Farbe ist wasserbasiert und deshalb bei Bedarf auch mit Wasser verdünnbar. Sie ist für Kinderspielzeug zugelassen und enthält keine Lösungsmittel oder andere giftige Stoffe. Trotzdem ist sie nach dem Trocknen wetterfest. Die Trockenzeit richtet sich nach der Luftfeuchtigkeit. Bei mir waren es ca. 2 Stunden. Der Lack wird mit dem Pinsel aufgebracht. Unregelmässigkeiten spielen keine Rolle: nicht fürs Auge und nicht für die Eigenschaften der Antenne.
Acryllack ist zwar ein guter Isolator, doch wie jeder Kunststoffüberzug verändert er die Charakteristik der Antenne. Insbesondere das Stehwellenverhältnis.
Glücklicherweise kann man das mit EZNEC 7 simulieren und die Abmessungen der Elemente entsprechend korrigieren. Ich habe mit 0.2mm Schichtdicke gerechnet und das Messresultat stimmt recht gut mit der Simulation überein. Die dielektrische Belastung durch den Acryllack verschiebt die SWR-Kurve leicht nach unten (Macht die Elemente länger). Für den Acryllack habe ich folgende Parameter eingegeben: Dielektrizitätskonstante 2.8, Verlustwinkel 0.02.
Hier im ersten Bild die SWR-Messung der Antenne ohne Lackierung (An ihrem Montageort an der Hauswand):
Und hier im nächsten Bild das SWR der Antenne mit Lackierung:
Aha man kann also auch mit Farbe eine Antenne zum stimmen bringen..
AntwortenLöschenGut zu wissen. Mit Farbe geht das Minimum richtung QRG runter. 73 de HB9RNS