Sonntag, 17. November 2024

Die Rückkehr der FM

 


Die digitalen Betriebsarten DMR, D-Star und C4FM für 2m und 70cm wurden in den letzten Jahren von den grossen Herstellern stark gefördert. Trotzdem funken viele Funkamateure heute noch immer mit der klassischen FM Modulation wie eh und je. Vor allem aus drei Gründen: 

- Die Digitalen sind nicht besser. Man kann damit nicht weiter funken und die Sprachqualität lässt zu wünschen übrig. Viele bevorzugen es, die Gegenstation in ihrer natürlichen Sprache zu hören und nicht mit der Stimme eines Roboters aus einem SF Movie.

- Wenn's knapp wird - an der Reichweitengrenze - schlägt FM meist die Digitalen. Zudem hört man bei FM, was an der Reichweitengrenze passiert und kann ggf. rasch die Antenne nachjustieren.

- Oft fehlt der gemeinsame Nenner: Die Funkkollegen sind nicht alle digital QRV, und wenn, dann haben nicht alle die gleiche Digitalmodulation in ihrem Gerät. 

Viele benutzen aus diesen Gründen noch die klassische FM, oft noch mit einem älteren Gerät.

Das hat Yaesu auch erkannt und hat einen interessanten neuen Weg beschritten: Bei einer neuen Serie von Mobiltransceivern verzichtet Yaesu auf C4FM und setzt stattdessen auf eine verbesserte klassische FM Modulation. Dabei wird mit einer so genannten ASP (Audio Signal Processing) das FM-Signal nachbearbeitet und die Verständlichkeit bei schwachem Signal verbessert. Gemäss Yaesu sollte damit die Reichweite erhöht werden.

Die neuen Mobiltransceiver für Europa sind

- FT3185E ASP, ein 2m Transceiver mit 85 Watt

- FT3165E ASP, ein 2m Transceiver mit 65 Watt und Frontlautsprecher

- FTM150E ASP, ein 2m/70cm transceiver mit 55/50 Watt

Die Geräte verfügen über neue Kühlkonzepte für die Endstufen und die Preise scheinen recht ansprechend zu sein. Ob und wieweit sich die ASP bewähren wird, werden wir wohl in den nächsten Monaten erfahren, denn die neue Serie soll rasch auf dem Markt erscheinen. 



3 Kommentare:

  1. Anton, du hast bei der Kritik an den digitalen Funkgeräten einen wichtigen Punkt vergessen: Bei digital kann ich alle möglichen Relais miteinander verbinden und so die Reichweite sehr vergrößern!
    Die Kritik, man würde nicht mehr alle erreichen, lasse ich auch nicht gelten, den in FM weiß ich auch nicht, wo ich wen treffen kann, wie auf der Kurzwelle, bei den vielen Bändern und Möglichkeiten, wo finde ich den einen gewünschten Gesprächspartner?
    Alles hat seine Daseinsberechtigung, FM als auch Digital in Form von C4FM, DMR und D-Star. Und auch die Verständlichkeit ist nicht so schlecht, wie du es darstellst, man erkennt durchaus die Stimme des Gegenüber.
    Leben und leben lassen ist die Devise.
    Gruß Stefan, DL8SFZ

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  2. Danke Anton, wieder ein interessanter Beitrag von vielen, die oft den Blickwinkel ändern und mich immer zum nachdenken anregen. Ich bin was Sprache im Amateurfunk angeht (nur) analog aktiv und werde es erstmal weiter so machen, weil es mir gefällt.
    vy73 Udo, DG6YBE

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  3. FM ist einfach, funktioniert, und lässt sich über das Internet auch vernetzen. Darum stirbt es nicht aus. CW stirbt auch nicht. Roland DL9NBX

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