Auf dem Weg zur Grubenberghütte.
"Meister, die Arbeit ist fertig. Kann ich sie gleich flicken?"
Dieser Spruch kommt mir in den Sinn, wenn ich die heutigen SDR-Transceiver anschaue. Die, die aus den grossen Schmieden kommen, wie Icom, Yaesu (von Kenwood kommt ja nichts mehr), Elecraft und Flexradio, sind nach einigen Updates einigermassen in Ordnung. Doch was sich auf dem Markt der QRP bzw. SOTA und POTA Transceiver tummelt, ist nichts anderes als Work in Progress. Ware in Arbeit. Weit davon, fertig zu sein.
Eigentlich wollte ich nächsten Winter einen QMX von QRP-Labs bauen. Ich habe schon einige der günstigen Kits von QRP-Labs gebaut und dabei gute Erfahrungen gemacht. Doch wenn ich die Postings über den QMX in den einschlägigen Foren lese, vergeht mir die Lust auf dieses Projekt. Ein Software Update jagt das nächste und die Hardware ist dermassen extrem miniaturisiert, dass es mich graust. Der QMX ist in seiner jetzigen Form sicher kein Projekt für Anfänger, sondern ein Abenteuer für erfahrene Konstrukteure. Ein Projekt, das von einem einzigen Mann abhängt: seinem Entwickler Hans Summers. Meines Erachtens zwar ein Genie. Aber ich hoffe, dass er sich mit diesem komplexen HW und SW Projekt nicht übernommen hat. Das Ziel, eine Eier legende Wollmilchsau in eine Zigarettenpackung zu packen, war vielleicht zu ambitioniert.
Hätte Hans dem Teil nur ein wenig mehr Platz gegönnt, hätte dies den Zusammenbau des Kits wesentlich vereinfacht und viele Fehlerquellen eliminiert. Hätte er noch etwas zugewartet mit dem Release der Software, müssten seine Kunden nicht auf das nächste Update bangen. Es sind nicht nur die vielen Fehler, welche die SW noch aufweist und die sich bei den eilig erstellten neuen Updates immer wieder einschleichen. Viele Funktionen sind noch gar nicht implementiert. So fehlt zum Beispiel immer noch eine AGC. Ein Gerät ohne AGC macht den Funker zum potentiellen Hörgeräteträger. Ein Mikrofon ist zwar eingebaut, doch SSB scheint noch ein weit entfernter Traum.
Doch die Kunden waren ungeduldig und die chinesische Konkurrenz schläft nicht. Hans kam unter Druck und wollte den Zug nicht verpassen. Der Bausatz wurde mit Fehlern in der Hardware und einer unfertigen Software auf den Markt geworfen. Aber die Kunden sind weiterhin ungeduldig. Die Bänder 20m bis 80m reichen ihnen nicht. Sie wollen 10, 12, 15 und 17m, und das möglichst rasch. Kein Wunder bei den guten Ausbreitungsbedingungen. Die Cracks unter ihnen sind schon am Umbauen ihrer QMX Transceiver.
Für den portablen Funkamateur gibt es zwar unzählige Alternativen. Doch keine ist so preiswert wie das Kit von QRP-Labs. Die meisten Kästchen sind chinesische Klone. Kopien von Amateurfunk-Projekten, die m Westen entwickelt wurden. Zum Beispiel des uBitx, des MCHF oder des (tr)uSDX.
Für Portabelfunker steht zwar noch Xiegu zur Auswahl. Xiegu hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht und könnte in naher Zukunft den Japanern den Rang ablaufen. Aber noch ist es nicht soweit. So bleibt dem Portabelfunker nach dem Schwanengesang des FT-917/FT-818 nichts anderes übrig, als das grosse Portemonnaie zu öffnen und sich einen Elecraft KX2, KX3 oder einen ICOM IC-705 zuzulegen.
Hier findest du einen Überblick über alle aktuellen China-Transceiver
Ich arbeite seit 25 Jahren im Service eines Maschinenbauers. Am Anfang war gar keine Software, jetzt fast nur noch. Und: Keine Software ist inzwischen ohne Bugs, und die Bugs sind manchmal fatal: Maschinen stehen einfach, weil eine SD Karte ausgefallen ist. Woran das liegt: Die Software ist so vielfältig, dass keiner mehr den Überblick hat. Gewachsen wie ein Dorf zu einer Metropole. Kurzum: Keine Besserung in Sicht.
AntwortenLöschenVergiss es. Diese ganzen Dinger triggern nur den haben wollen Faktor. Hab hier auch den Trusdx liegen. Aber mal ehrlich, das ist alles großer Käse mit diesen Trucklis. Ständig Software Revisionen, und das neueste Feature, ja das läuft natürlich nicht auf deiner Platform. Da musst du die halbe Hardware austauschen und dann klappt es. Vielleicht. Und eigentlich musst du jeden Tag in dem entsprechenden Forum aktiv sein um nix zu verpassen
AntwortenLöschenBin beim Hermes Lite 2 für $280 wieder ins grübeln gekommen. Aber dann kaufst du 3 verschiedene Platinen für $420, denn du willst ja das HL2+, Gehäuse kommt für $16 und mit Versand und Zoll bist du bei mehr als 500€. Software Updates en masse und Pure Signal heißt eigentlich bau eine gescheite Endstufe und überfahr die nicht oder beschäftige dich mit dem IMD3 der Ldmos. Dann hast du auch ein sauberes Signal. Auch pure. Oder Kauf dir einen 705. Den bekommt man in 10 Jahren noch verkauft für fast die gleiche Kohle. Aber was dann ein Hermes Lite Board war daran erinnert sich niemand mehr. Foren sind zu, die Entwickler haben das Interesse verloren und brauchen kann man das Ding nicht. Denn der Empfänger ist taub wie ein Stein
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