Samstag, 31. Mai 2025

Der Berg ist gefährlich

 

Bild: Breithorn von der Lauchernalp aus. Der abgebrochene Birch-Gletscher ist der kleine links.

Die Berge sind gefährlich. Wenn man im Alpental lebt, ist man sich dessen bewusst. Trotzdem ist man betroffen von dem, was dem Dorf Blatten und seinen Einwohnern im Lötschental geschehen ist. Die Berge sind einer dauernden Wandlung unterworfen. Die Erosion macht nur scheinbar Pause, Auch wenn sie meist für die Menschen unbemerkt verläuft, sie ist immer da. Felsen brechen ab, Hänge rutschen. Wer zur falschen Zeit am falschen Ort ist, hat Pech gehabt. Oder lässt es an Vorsicht und Aufmerksamkeit mangeln.

Als Alpenbewohner bin ich betroffen von der Katastrophe im Lötschental. Umso mehr weil ich mich an die Zeit vor zwei Jahren erinnere, als ich von dort aus im Aether und auf den wunderbaren Wanderwegen unterwegs war. Auch nach Blatten bin ich damals gewandert und habe im Hotel-Restaurant Edelweiss Rast gemacht. Dann gings mit dem Postauto zurück nach Wiler und mit der Seilbahn wieder hinauf auf die Lauchernalp

   

Letztes Jahr ist die Strasse zu unserem Nachbardorf Cerniat abgerutscht und musste gesperrt werden. Glücklicherweise konnte durch eine kleine Nebenstrasse die Verbindung aufrecht erhalten werden, bis die Hauptstrasse repariert und das Gelände verstärkt war. Einbahnverkehr und eine Beschränkung auf 3.5 Tonnen für ein paar Monate waren die Folgen. Nichts im Vergleich zu dem, was Blatten geschehen ist. Dort im Lötschental wird man kaum die Millionen Tonnen Schutt wegschaufeln können, um alles wieder so zu richten, wie es war und das Dorf an gleicher Stelle neu aufzubauen.

Meine Spazierwege führen mich oft durch die Wälder in der Nähe. Auch sie sind Zeugen von Bergstürzen, die vor Jahrhunderten geschehen sind. Inzwischen hat der Wald seinen grünen Mantel über die ehemaligen Katastrophen ausgebreitet. Nur die riesigen Felsblöcke mahnen den aufmerksamen Beobachter an die vergangenen Geschehnisse.




Was damals geschehen ist, kann jederzeit wieder passieren. Hier und an vielen anderen Orten.

Wenn ich mich nicht täusche, wird auch im Lötschental die Natur mit ihrer Vegetation die Wunde schliessen, die der Bergsturz ins Tal gegraben hat. Ich hoffe, Blatten wird dann in der Nähe und an sicherer Stelle wieder neu entstehen.  

Wer das Glück hat, wie ich, zwar in den Alpen zu wohnen, doch unbedroht von nahen Felswänden und Gletschern, vergisst das oft. Doch der Bergsturz ist im Alpental nicht die einzige Gefahr. Daran erinnern die Helikopter der Rettung, die viel zu oft hier oben zu sehen sind. Bergwanderer und Gleitschirmflieger, die ihre Fähigkeiten über- und das Wetter unterschätzen. Übermütige Motorradfahrer, die zu viel riskieren. 

Auch mich überraschte das Wetter oft, als ich ins Alpental zog. Die Wetterprognosen sind nicht sehr zuverlässig bei uns und wenn man die dunklen Wolken auftauchen sieht, hat man nur wenig Zeit, Schutz zu suchen. Anders als im flachen Hügelland des Schweizer Mittellandes.

Das wissen auch die SOTA-Funker, die die umliegenden Höhenstandorte besuchen. Funkamateure sind in der Regel eher vorsichtige Menschen. Das ist gut, denn nun naht die Gewitterzeit. Blitz und Antenne vertragen sich schlecht. 

Aber auch wer zuhause funkt, muss auf die Antenne aufpassen. Dafür schenkt uns auch dieses Jahr die Gewitterzeit wieder schöne Es-Verbindungen im 6m und 4m Band, und den ganz glücklichen sogar im 2m Band. Die Saison ist eröffnet, wie in den vergangenen Tagen auf den Bändern zu hören war. 

3 Kommentare:

  1. Früher rief der Berg und ein paar Wanderer sind gekommen. Das hat dem Berg nicht gereicht und kommt jetzt deswegen zu den Wanderern...

    Berge sind was sehr schönes und werden immer eine Anziehungskraft haben. Dass sich die Welt verändert, wissen wir seit 30 Jahren. Da wird der Bergsturz in der Schweiz nicht der Letzte gewesen sein.

    Bezüglich Gewitter gibt es meiner Meinung nach nur einen Schutz: Die Antenne abseits vom Haus und außerhalb vom Haus getrennte Antennenkabel. Das schützt zumindest die Geräte!
    Gruß Stefan, DL8SFZ

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  2. In Deutschland sterben jedes Jahr 300 Menschen an Kugelschreibern (Aspiration von Kleinteilen).
    14200 sterben jedes Jahr an dem direkten Folgen von Alkoholkonsum, ca 70.000 an den Folgen riskanten Alkoholkonsums.
    Jedoch nur 4 pro Jahr durch Blitzschlag.

    Ich sag mal so, meine Angst vor Riesling hält sich in Grenzen; Töricht erweise!

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  3. Fantastische Seite von g7izu.

    Roland DL9NBX

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