Donnerstag, 16. Mai 2024

Die sporadische E-Schicht ist wieder da!

 




Bilder: Polarlicht in der Schweiz. Aufgenommen von Peter HB9CCZ

Wie jedes Jahr beglückt uns Funkamateure der Mai mit sporadischen E-Schichten. Während ich diese Zeilen schreibe, ruft gerade SV3AUW CQ im 6m Band in FT-8. Er ist sogar hier im Alpental mit einem Signal zu hören, das auch eine SSB-Verbindung ermöglichen würde. Takis hat nicht nur eine interessante Seite auf QRZ, sondern auch ein spannendes Blog.

Doch die sporadische E-Schicht ist dieses Jahr nicht allein. Denn im Höhepunkt der Sonnenaktivität hilft manchmal auch die F-Schicht bei der Reflektion der 10m und 6m Wellen. Dann reichen unserer VHF Signale um den halben Globus. Im Gegensatz zu den sporadischen E-Schichten, die sich in etwa 100km über unseren Köpfen bilden, sitzt die F-Schicht in 250 bis 400km Höhe. Mit ihrer Hilfe sind  viel grössere Sprungdistanzen möglich. Sofern man die Welle entsprechend flach abstrahlen kann. Doch wie  bereits erwähnt, stehen hier im Alpental viele Berge im Wege. Ich muss mich also mit kürzeren Sprüngen und deshalb auch schwächeren Signalen begnügen.

Wie weit ein einzelner Es Sprung über die Ionosphäre reicht, hängt nicht nur vom Abstrahlwinkel sondern auch von der Höhe der Schicht ab, die etwas variiert. Hier auf dieser Seite sind Tabellen für 90 und 120km Es-Höhe, aus denen die Sprungweiten und die maximal möglichen Distanzen herauszulesen sind. Natürlich sind auch bei Es Mehrfachsprünge möglich, sofern sich an der "richtigen" Stelle gerade eine weitere Es-Schicht befindet. Die Höhe der Ionosphärenschichten kann man aus einem Ionogramm ersehen. Zum Beispiel hier bei der Sonde von Dourbes (Belgien)  

Auf dieser Seite kann man das Es Geschehen in Europa in Echtzeit verfolgen.

Mein Horizont ist, wie ihr wisst, ziemlich beschränkt ;-) Trotzdem hat es mich überrascht, auch hier im Alpental Nordlichter zu sehen und sogar Aurora-Signale zu hören. Natürlich lag ich auf der Lauer, als die starken Sonneneruptionen angekündigt wurden, und habe deshalb das wohl einmalige Erlebnis nicht verschlafen. Dank dem Dashboard der NOOA. Wenn dort ein G5 in Dunkelrot angekündigt wird, ist eine Aurora in Mitteleuropa möglich. Fällt dann plötzlich das Internet aus und das Licht im Shack, hat es die Sonne wohl übertrieben. Das war diesmal glücklicherweise nicht der Fall.

Vielen Dank  an Peter HB9CCZ für die Erlaubnis zur Publikation seiner Aurora Aufnahmen.    

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